Wenn die Stille dröhnt

 

Der Begründer und bislang einzige Vertreter der Neuen Wilhelmsburger Schule, R. J. Schlagseite, hat mit seiner neuen Band, den STEREOTYPEN, eine Mini-LP mit dem Titel „Wenn die Stille dröhnt“ eingespielt und auf Vinyl veröffentlicht.

 

Der Liedermacher, vielen als langjähriger Barkeeper und DJ des Sorgenbrecher und als C-Film-

Schauspieler bekannt, war jahrelang alleine mit einer Akustik-Gitarre unterwegs und entsprechend

„unterrockt“, gründet daher mit seinem alten Kumpel Ingar Alan Milnes, seines Zeichens

professioneller Übersetzer und Trash-Tausendsassa (u. a. Filmemacher) am Bass und Levin

Dunckerbeck, Schlagzeugvirtuose, Kiez-Türsteher und Frohnatur par excellence, ein Trio. Drei

Charakterköpfe, wie sie unterschiedlicher kaum sein könnten.

 

Der rote Faden sind die fröhlich-melancholischen Lieder von R. J. Schlagseite, irgendwo zwischen

Funny van Dannen und Neil Young & Crazy Horse anzusiedeln. Deutschsprachiger Proto-Grunge-

Rock. Standesgemäß in billigen, gebrauchten Anzügen vorgetragen, beansprucht R. J. doch die

Erfindung des niedrigschwelligen Dandytums für sich.

 

Neben vordergründig und unterschwellig ironischen Texten gegen positives Denken und Fleiß aber

für Eigenverantwortung („Und wenn es doch mal regnet, dann liegt das außerhalb meines

Verantwortungsbereichs“), hat sich mittlerweile auch der eine oder andere ernste Song is Programm

geschummelt. „Im Namen des Unsichtbaren“ ist eindeutige Kritik an Religion, das Lieblings-

Sachthema des Songschreibers. Der Humor bleibt dennoch nicht auf der Strecke. „Du kriegst dein

Geld nächste Woche zurück“ kann aus dem Munde eines halbverhungerten Bohèmiens ja gar nicht

ernst gemeint sein. Die drei Routiniers arbeiten aber weiter dran. Getreu dem Motto: Wenn du stark

am Schwächeln bist, musst Du langsam schneller werden.

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